CHECK-IN ZUKUNFT: Wie Deutschland und die EU den Weg zur nachhaltigen Hotellerie ebnen
Viele kennen es: Ein kleines Kärtchen im Hotelbadezimmer, das Gäste bittet, ihre Handtücher doch bitte mehr als einmal zu benutzen. Solche minimalistischen Ansätze sind bestenfalls ein erster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, schlimmstenfalls bewusstes Greenwashing. Die Wiederverwendung von Handtüchern spart zwar Wasser – doch die wirklichen Umweltauswirkungen von Hotels liegen tiefer.
Unbequeme Wahrheit
In Deutschland allein gibt es etwa 47.800 Beherbergungsbetriebe, darunter rund 12.100 Hotels. Im August 2024 verzeichneten sie einen neuen Rekord von 59 Millionen Übernachtungen. Eine beeindruckende Zahl, die jedoch auch eine enorme Umweltbelastung bedeutet: Ein durchschnittliches Hotel verbraucht beispielsweise bis zu 522 Liter Wasser pro Gast und Übernachtung.[1]
Gleichzeitig zeigt sich ein klarer Wandel in der Nachfrage: 48% der deutschen Reisenden legten laut Studien bei ihren Urlaubsplänen für 2024 Wert auf ökologische Nachhaltigkeit [2]. Besonders bemerkenswert: Laut einer Booking.com-Studie sind für 42% der Reisenden Unterkünfte attraktiver, die als nachhaltig ausgewiesen sind.[3]
Echte Nachhaltigkeit statt Symbolpolitik
Die EU hat dies erkannt und plant neue Richtlinien zur Nachhaltigkeit in der Hotellerie und Reisebranche. Hotels müssen dann, ähnlich wie Bewerbungen anderer Produkte und Dienstleistungen (s. Green Claims) „solide Beweise“ für ihre Nachhaltigkeitsbehauptungen liefern und sich von unabhängigen EU-akkreditierten Prüfstellen zertifizieren lassen. Ziel ist es, Greenwashing zu verhindern und Verbraucher*innen standardisierte Informationen zur Nachhaltigkeit von Hotels zur Verfügung zu stellen.
In diesem zunehmend strengeren regulatorischen Umfeld werden EU-Zertifizierungen wie das EU Ecolabel und EMAS immer essenzieller, insbesondere für die Hotellerie. Diese gelten als zuverlässige Nachweise für Nachhaltigkeit, wie Emanuelle Maire, Managerin in der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission, gegenüber Booking.com erklärte. [4]
Genau hier setzt GREENITIATIVE an: Wir unterstützen Hotels und andere Betriebe dabei, ihre Treibhausgasbilanz zu erfassen und den gesamten EMAS-Zertifizierungsprozess optimal vorzubereiten. Auf Basis dessen entwickeln wir ein maßgeschneidertes Kommunikationskonzept, das die Vorteile der Zertifizierung nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Reputation und Kund*innenbindung der Betriebe maximal nutzt.
GREENITIATIVE bietet somit einen ganzheitlichen Ansatz, der praktische Umsetzung und effektive externe Kommunikation verbindet, um Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil zu etablieren. Das gibt Unternehmen die Chance, sich nicht nur als umweltfreundlich zu positionieren, sondern auch langfristig von einem wachsenden Bewusstsein der Kund*innen en für nachhaltige Angebote zu profitieren.
Der dreifache Gewinn: Umwelt, Gäste und Profitabilität
Die Transformation zu nachhaltigen Hotelkonzepten bringt dabei messbare Vorteile auf mehreren Ebenen. Während der positive Einfluss auf die Umwelt unbestritten ist, zeigt sich immer deutlicher, dass Hotels durch nachhaltige Praktiken auch wirtschaftlich profitieren und ihre Marktposition stärken können.
- Kosteneinsparungen durch Ressourceneffizienz: Nachhaltige Hotels reduzieren ihren Ressourcenverbrauch durch effiziente Technologien und durchdachte Prozesse. Die Deutsche Hotelakademie berichtet, dass energieeffiziente Systeme und Wasseraufbereitungsanlagen die Betriebskosten erheblich senken. Investitionen in LED-Beleuchtung, moderne Heizungs- und Klimasysteme oder intelligente Raumsteuerung amortisieren sich oft schneller als erwartet.
- Stärkere Kundenbindung und höhere Zahlungsbereitschaft: Laut Studien von Envalor sind bis zu 62 % der Reisenden bereit, mehr für umweltfreundliche Unterkünfte zu zahlen. Diese Gäste entwickeln zudem eine stärkere Bindung zu Marken, die ihre eigenen Werte widerspiegeln. Besonders Business-Reisende, deren Unternehmen Nachhaltigkeitsziele verfolgen, wählen gezielt grüne Hotels für ihre Geschäftsreisen.
- Wettbewerbsvorteil und Marktdifferenzierung: In einem zunehmend umkämpften Markt bietet Nachhaltigkeit einen klaren Differenzierungsfaktor. Das Gastgewerbe-Magazin bestätigt, dass Hotels mit glaubwürdigen Umweltkonzepten sich von Mitbewerbern abheben und neue Zielgruppen erschließen können. Authentische Nachhaltigkeitskonzepte stärken die Reputation und sorgen für positive Mund-zu-Mund-Propaganda.
- Erschließung neuer Zielgruppen: Besonders jüngere Generationen und umweltbewusste Reisende suchen gezielt nach nachhaltigen Unterkünften. BetterSpace360 verweist darauf, dass umweltfreundliche Hotels bei Booking.com und anderen Plattformen durch spezielle Filter leichter gefunden werden. Die zunehmende Integration von Nachhaltigkeitskriterien in Buchungsportalen eröffnet zusätzliche Sichtbarkeit.
Von Vision zu Implementation
Ein durchdachtes, nachhaltiges Hotelkonzept ist somit weit mehr als nur ein ökologisches Statement – es ist ein strategischer Schritt zu wirtschaftlichem Erfolg, gesteigerter Kundenzufriedenheit und langfristiger Wettbewerbsfähigkeit. Wer heute in Nachhaltigkeit investiert, sichert sich morgen einen Vorsprung in einem zunehmend umweltbewussten Markt.
Doch gerade für kleinere und mittelständische Hotels kann sich eine regelrechte „Nachhaltigkeitsohnmacht“ einstellen. Es fehlt an personellen Ressourcen, finanziellen Mitteln und oft auch an Fachwissen, um tiefgreifende Veränderungen umzusetzen. Die Fülle an Zertifizierungsmöglichkeiten, gesetzlichen Vorgaben und technischen Optionen überfordert viele Betriebe – der Wunsch nach Veränderung ist da, aber der Weg dorthin erscheint oft unüberwindbar komplex.
Der Schlüssel liegt in einer systematischen Herangehensweise: Der Weg zu echter Nachhaltigkeit beginnt mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme. Welche Ressourcen verbraucht das Hotel? Wie nachhaltig ist die Lieferkette? Welche Bereiche haben das größte Verbesserungspotenzial?
Unsere Expert*innen von GREENITIATIVE unterstützen Hotelbetriebe genau bei dieser wichtigen Analyse und entwickeln darauf aufbauend maßgeschneiderte Strategien. Wir unterstützen Betriebe von der ersten Bestandsaufnahme über die Implementierung konkreter Maßnahmen bis hin zur Zertifizierung nach anerkannten Standards wie EMAS.
Besonders wertvoll ist dabei die Kombination aus technischer Expertise zur Erfassung und Optimierung der Treibhausgasbilanz mit einem durchgehenden kommunikativen Ansatz. Parallel zu allen Umsetzungsschritten entwickeln wir passgenaue Kommunikationskonzepte, die die Nachhaltigkeitsbemühungen für alle Zielgruppen sichtbar machen. So wird Nachhaltigkeit vom reinen Kostenfaktor zum echten Wettbewerbsvorteil – durch strategische Kommunikation auf der Website, in sozialen Medien und im direkten Gästekontakt entsteht ein authentisches Narrativ, das die Reputation stärkt und neue, umweltbewusste Zielgruppen anspricht.
Die Zukunft der deutschen Hotellerie
Die Zeit des Zögerns ist vorbei. Der Wandel zu nachhaltigem Tourismus ist nicht nur ein moralischer Imperativ und eine regulatorische Notwendigkeit, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Deutsche Hotels, die jetzt handeln, sichern sich einen entscheidenden Vorsprung für die Zukunft.
Quellen:
[1] https://betterspace360.com/hotel-ressourcen-schonen-muell-vermeiden/
[2] https://www.umweltbundesamt.de/themen/viele-menschen-wollen-nachhaltig-reisen-aber-nur
[3] https://news.booking.com/de/aktuelle-umfrage-von-bookingcom-enthuellt-potenzial-fuer-nachhaltiges-reisen-trotz-herausforderungen/
[4] https://partner.booking.com/de/click-magazine/industry-perspectives/why-sustainability-certification-matters